Fabian Wiegers schoss das 1:0 im Derby gegen Waldniel und trainiert die A-Jugend der Fortuna.
Will man die Lage, in der sich die DJK Fortuna Dilkrath derzeit befindet, an einem Beispiel festmachen, eignet sich wohl niemand besser als Fabian Wiegers. Als Abwehrspieler kämpft der 26-Jährige in der Fußball-Bezirksliga mit der Erstvertretung um den Klassenverbleib, als Trainer der A-Jugend bildet er gleichzeitig die Generation aus, die den Verein künftig tragen soll."Wir gehen hier den Dilkrather Weg. Und bei dem bleiben wir auch", sagt Wiegers, der mit seinem Treffer zum 1:0 dazu beitrug, dass die DJK im Schwalmtal-Derby beim SC Waldniel auf Siegkurs war. Dass am Ende trotz 2:0-Führung nur ein 2:2 heraussprang, ärgert Wiegers: "Vor dem Spiel hätte ich den Punkt sofort unterschrieben. Aber wenn du im Derby dann mit 2:0 führst, musst du auch gewinnen."
So ist die DJK mit acht Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge noch lange nicht aus dem Schneider. Deutlich rosiger sehen derweil die Zukunftsperspektiven aus. Die Dilkrather A-Junioren sind seit dem vergangenen Wochenende Tabellenführer der Leistungsklasse Kempen/Krefeld und könnten in der kommenden Saison in der Niederrheinliga spielen. "Für einen kleinen Verein wie unseren wäre das etwas ganz Besonderes", findet Wiegers, der nun fest an den Titel glaubt: "Wir sind im letzten Jahr schon B-Jugend-Meister geworden und haben in den letzten beiden Spielen lösbare Aufgaben vor uns. Die Mannschaft hat also alle Möglichkeiten." Schon jetzt zählen fünf 19-jährige zum erweiterten Stamm der Herrenmannschaft, fünf aktuelle A-Jugendliche werden zur kommenden Saison dazustoßen. "Der Großteil meiner Jungs will diesen Weg in unserem Verein mitgehen", sagt der Inhaber der DFB-Jugendtrainerlizenz, der den großen Unterschied zu anderen Vereinen in der Durchlässigkeit nach oben sieht: "Wir forcieren einen nahtlosen Übergang, die Spieler merken, dass wir auf sie setzen. Das ist pure Integration." Und weil Wiegers, der seit 2013 bei der DJK spielt, sich wie kein Zweiter als Koordinatior dieser Integration eignet, wird er zur kommenden Saison auch noch Co-Trainer der Erstvertretung.
Viel Freizeit bleibt für den Vodafone-Sachbearbeiter da nicht: "Fußball ist für mich ein Fulltime-Job. Und selbst wenn ich zu Hause bin, läuft im Fernsehen immer irgendein Spiel." Diese Gene sind dem gebürtigen Kaldenkirchener in die Wiege gelegt worden: "Das war in unserer Familie schon immer so. Mein Vater sagte früher schon immer, dass mein Bruder eher der Spieler und ich der Trainer sein werde." Damit sollte er nicht unrecht behalten: Während Fabian schon seit seinem 15. Lebensjahr Jugendtrainer ist, spielt sein jüngerer Bruder Philipp beim Landesligisten 1. FC Viersen, den er im Sommer in Richtung des Oberligisten VfR Fischeln verlassen wird.
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