1931

Wenn man mündlichen Überlieferungen glaubt, gab es bereits Mitte der zwanziger Jahre eine Sportbewegung in Dilkrath; doch darüber fehlen jegliche Unterlagen. Nachweislich gab es erst 1931 den "Spiel und Sportverein Dilkrath" im DJK-Bereich. So ist urkundlich belegt die offizielle Sportplatzeinweihung am 20.06.1931. In den folgenden Jahren entwickelte sich ein reges sportliches Vereinsleben.


1933

Gewaltsam gestoppt wurden diese sportlichen Aktivitäten 1933 durch den Ausbruch des Nationalsozialismus. Alle Vereine wurden verboten, die nicht ausdrücklich dem System genehm waren. Vereinsvermögen mußte abgegeben werden, Unterlagen vernichtet werden. Der damalige Schriftführer Gottfried Dohmen hat sich dieser staatlichen Aufforderung widersetzt und ein Berichtsheft für uns, die Nachwelt, gerettet.


1946

Rasch nach Ende des 2. Weltkrieges erfolgte durch Initiative von Johann Delaroy eine Neubelebung des Dilkrather Sports. Der FC Dilkrath gründete sich. Als erste Maßnahme wurde notdürftig ein Spielfeld im Heidend errichtet.


1949

Bereits wenige Jahre nach dieser Neugründung ließ das Interesse sehr stark nach, Spieler wanderten ab. Deshalb wurde eine Zusammenarbeit mit Boisheim eingeleitet. In dieser Spielgemeinschaft Boisheim/Dilkrath ging das Dilkrather Element schnell stark zurück. Der Dilkrahter Vereinssport schlief ein.


1962

Unter Pfarrer Heinrich van Booven entstand die Jugendbewegung "KJG St. Gertrudis Dilkrath", die - neben vielen anderen Aktivitäten - gegen andere KJG Gruppen der Region Fußball spielten. Organisator war ein kleines Team rund um Hermann Josef Holthausen. Im selbst errichteten Dilkrather Jugendheim war immer etwas los.


1964

Aus diesen ersten Gehversuchen wurde eine immer größer werdende Sportbewegung in Dilkrath, so daß der Wunsch, einen richtigen Verein zu gründen immer stärker wurde. Am 21.06.1964 kam es dann zur Gründungsversammlung der DJK Fortuna Dilkrath. Zum 1. Vorsitzenden wurde Mathias Meyendriesch gewählt, sein Stellvertreter war Hans Sowa. Die Startphase unserer heutige Fortuna vor 42 Jahren, der Übergang von einer KJG-Bewegung zu einem eingetragenen Verein war gekennzeichnet von vielen kleinen und großen Problemen, aber auch- aus heutiger Sicht betrachtet- von unglaublichen Pionierleistungen. Darüber können die Ur-Fortunen wunderbare Geschichten erzählen. Für zwei Episoden ist hier Platz:

Vereinswappen: Schon zu KJG Zeiten war der Wunsch groß: Wir brauchen ein Vereinswappen! Über das Wappentier selbst gab es überhaupt keine Diskussion, für alle Dilkrather war klar, es kann nur ein Ochse sein! Aber welche Darstellung sollten wir nehmen? Der Zufall half. Theo Holthausen sieht bei Mathias Schroers auf einem Futtersack einen Ochsenkopf. Da war sie, die gesuchte Abbildung! Das Emblem wird aus dem Sack gerissen, ob nach Meyendriesch und Norbert vergrößert mit einem Vergrößerungsgerät für Baupläne die kleine Vorlage. Hermann-Josef Holthausen - verantwortlich eigentlich für alles - begutachtet den Entwurf und meint, die Ohren sollten länger werden und über den Rand hinausragen. Wieder ab nach Meyendriesch, und der Entwurf wird so lange bearbeitet, bis alle zufrieden waren. So entstand der erste Vereins-Ochsenkopf, unser stolzes Wappentier bis heute.
Spielberichte: Nach der Gründungsversammlung wurden wir in die bereits laufende Saison eingeschleust. Vieles war plötzlich anders! So musste für jedes Spiel ein Spielbericht ausgefüllt werden. Wen sollten wir eingetragen? Manche hatten noch gar keinen Spielerpass, andere waren noch bei anderen Vereinen angemeldet und deshalb für uns nicht spielberechtigt usw.. Auch um Porto zu sparen sammelten wir einige Spielberichtsbogen und brachten sie dann- meist mit dem Moped- zum Staffelleiter Bernhard Esch in Willich. Wenn etwas nicht "passte", wurde es mit seiner Hilfe passend gemacht. Herr Esch drückte oft ein Auge zu. Nach einem Jahr meinte er zu uns: " Ihr besteht nun ein Jahr! Ab dem heutige Tag werde ich euch behandeln wie alle anderen auch. Auch ihr Fortunen müsst jetzt die regeln einhalten. Vor allem müssen die Spieler im Spielbericht stehen, die auch tatsächlich gespielt haben. Und ein Spielbericht muss fristgerecht bei mir vorliegen, ihr könnt nicht abwarten, ob jemand Einspruch eingelegt hat, um dann noch Korrekturen vorzunehmen."


1968

In den ersten Jahren wuchs unsere Fortuna stetig. Neben einer 1. Mannschaft wurde bald eine Reserve sowie ein AH-Team aufgebaut. Auch die ersten Jugendmannschaften wurden gemeldet. Am 15.09.1968 gab es einen ersten Höhepunkt in der jungen "Fortuna-Vereinsgeschichte": Ein selbsterrichteter Sportplatz im Heidend wurde feierlich eingeweiht. Bis dahin hatte man auf dem "Happelter" in Amern gespielt.


1974

Neben dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die 2. Kreisklasse stand das Jahr 1974 ganz im Zeichen der Einweihung eines Umkleidehauses am Sportplatz Heidend. Bis dahin hatte man sich nach Spiel und Training im Vereinslokal Toerschen gewaschen. Jetzt stand nach 2-jähriger Bauzeit - komplett in Eigenleistung erstellt - ein Umkleidehaus zur Verfügung. Mächtig stolz war man damals! Hatte man doch ein Stück im Vergleich zu den anderen Ortsvereinen aufgeholt. Im gleichen Jahr wurde die Platzanlage renoviert und eine gebrauchte Flutlichtanlage (aus Waldniel!) installiert. So brachte das Jahr 1974 eine erhebliche Aufbesserung unserer Sportanlage.


1980

Die siebziger Jahre waren gekennzeichnet vom Versuch unserer 1. Mannschaft, sich allmählich in der Kreisklasse B zu etablieren. Es gab mehrere Abstiege, aber auch der Aufstieg wurde immer wieder geschafft. Das Jahr 1980 brachte dann einen ganz überraschenden Höhepunkt. Auf Initiative von Hans Terkatz, Heinz Nelissen und Reinhold Schulz hin gewann die Fortuna einen Mannschaftsbus als ersten Preis des Wettbewerbs der "Karamals-Sportförderung". Am 12.Sebtember 1980 wurde der Bus der Fortuna von Alt-Bundestrainer Helmut Schön feierlich überreicht.


1981

Das Jahr 1981 brachte einen großen Höhepunkt in der Sportgeschichte Dilkraths. Nach umfangreichen Vorbereitungen wurde vom 22.Mai bis zum 30.Mai eine Jubiläumssportwoche zum 50-jährigen Bestehen des DJK-Sports in Dilkrath gefeiert. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Josef Jakobs, geleitet vom 1. Vorsitzenden Peter Döhmen stand Dilkrath für eine Woche ganz im Zeichen des Sports. Neben dem Festbankett, dem Festgottesdienst sowie vielen Turnieren war wohl das Spiel einer Schwalmtalauswahl gegen Borussia Mönchengladbach der Knüller. Owohl Petrus an diesem Tag die Schleusen weit geöffnet hatte, war ganz Dilkrath unterwegs, um mit ihrer Fortuna zu feiern.


1983

Erstmalig stieg unsere I. Mannschaft unter Leitung von Bernd Jansen in die Kreisliga A auf. Das ganze Dorf feierte mit und Dilkrath stand für mehrere Tage auf dem Kopf.


1985

Die achtziger Jahre waren vom Kampf unserer Fortuna geprägt, die Sportanlage Heidend so auszubauen und zu erweitern, daß ein vernünftiger Spiel- und Trainingsbetrieb möglich wurde.

Wie stellte sich die Situation dar?

 

Der Verein wuchs ständig. Immer mehr Mannschaften im Senioren- und Jugendbereich konnten gemeldet werden; hinzu kam eine Damen- und Mädchenabteilung. Der gesamte Trainings- und Spielbetrieb mußte auf einem Platz abgewickelt werden, der von der Qualität als auch von der Größe her nicht den Anforderungen entsprach. Fast jährlich steckte die Gemeinde Geld in eine notdürftige Renovierung, waren Fortunen dabei, Gras nachzusäen, Löcher beizuflicken. Eine dauerhafte Lösung war nur möglich, wenn ein zusätzlicher 2. Platz als Hartplatz errichtet würde, auf dem der gesamte Trainingsbetrieb abgewickelt werden konnte. Erst dann war in einem zweiten Schritt eine gründliche Renovierung und Erweiterung des Rasenplatzes zweckmäßig.

Geeignet für einen Hartplatz waren die Waldparzellen zwischen Umkleidehaus und Rasenplatz. Ein entsprechender Antrag erging am 23.12.1983 an die Gemeinde, von der eine mündliche Zusage vorlag, die notwendigen planerischen Maßnahmen (Grundstückserwerb, Ausweisung von Ersatzflächen für eine Aufforstung usw.) einzuleiten und Finanzmitte im Haushalt einzuplanen. Doch zunächst waren konkrete Ergebnisse nicht in Sicht.

Als auch im Haushalt der Gemeinde für 1985 ein Ansatz für die Sportplatzerweiterung Dilkrath fehlte, beschloß die Jahreshauptversammlung am 11.Januar 1985 einstimmig, in Form eines Bürgerantrages erneut auf die unhaltbaren Zustände hinzuweisen und einen Ratsbeschluß vom Oktober 1983 in Erinnerung zu bringen, der die für die Baumaßnahme notwendigen Haushaltsmittel für das Rechnungsjahr '83 beschlossen hatte. Am 22. Januar 1985 fand die entscheidende Ratssitzung statt. Über 100 Fortunen demonstrierten friedlich vor dem Sitzungssaal, um auf die Dringlichkeit ihres Anliegens hinzuweisen. Mit Transparenten wie "Dilkrath ist auch Schwalmtal" - "Wo bleibt unser neuer Sportplatz?" sollte Druck ausgeübt werden. Gemeindedirektor Hutzler kommentierte diese Demo mit der Bemerkung: "Das bringt doch nichts!" Derweil nagelten Dilkrather Bürger ihren Bürgermeister mir energischen Fragen fest. Hitzige Wortgefechte gab es später in der Bürgerstunde. Begleiter wurde das Ganze von einer breiten Pressekampagne mit vielen Berichten und Leserbriefen.

Ob es nun was genutzt hat oder nicht, Tatbestand ist, daß plötzlich Bewegung in die Verhandlungen mit den Grundstückeigentümern kam.

Dann am 04.04.1985 das erlösende Schreiben:

In der Sitzung des Rates am 21.02.1985 fand eine Beratung über ihren Bürgeantrag statt. Der Rat der Gemeinde hat in dieser Sitzung folgenden Beschluß gefaßt:
Die Mittel für die Sportplatzerweiterung in Dilkrath-Heidend sind nach Eingang des Zuschußbescheides und Erwerb der erforderlichen Grundstücke sofort außerplanmäßig bereitzustellen!

Jetzt waren wir als Verein gefordert. Denn bereits bei der ersten Antragsstellung war durch unseren 1.Vorsitzenden Heinz Meyendriesch eine umfangreiche Eigenleistung zugesagt worden. Diese Zusage mußte nun eingelöst werden. Am 04. Mai 1985 begannen die ersten Arbeiten; 6500,- qm Wald mußten gerodet werden. Hier nun eine Übersicht über die erbrachten Eigenleistungen:

  • 350 Arbeitsstunden für Rodung
  • 150 Arbeitsstunden für Aushebung und Abtransport der Baumwurzeln
  • 29 Arbeitsstunden für Staket entfernen, Ballnetz entfernen usw.
  • 210 Arbeitsstunden für Drainagegraben ausheben, Rohre verlegen, mit Filterkies verfüllen
  • 170 Arbeitsstunden für 282,- m Randsteine setzen
  • 30 Arbeitsstunden für Wurzelreste, Steine aufsammeln, Fläche einebnen
  • 19 Arbeitsstunden für Tore, Eckfahnen einsetzen

Am 17. November 1985 war es dann soweit. In Anwesenheit von Bürgermeister Josef Jakobs, Gemeindedirektor Hutzler sowie vielen Vereinsmitgliedern konnte unser Präses Pfarrer Heinrich Rütten den Aschenplatz feierlich einweihen und seiner Bestimmung übergeben. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, jetzt den 2. Schritt anzugehen: eine Erweiterung und vollständige Erneuerung des vorhandenen "Rasenplatzes". Der neue Hartplatz half uns ein wenig aus der ärgsten Not. Doch schon drohte uns der technische Kreisausschuß unseres Fußballkreises damit, den "Acker" nicht mehr für Meisterschaftsspiele zuzulassen. Unser "Kampf" um eine vernünftige Sportanlage mußte weitergehen...


1989

In vielen Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung wurde ein Antrag für eine Rasenplatzerweiterung auf die Maße 70x100 m sowie eine vollständige Rasenflächenerneuerung auf den Weg gebracht. Mit einem Landeszuschuss von DM 280000,-- war zunächst wieder nur eine "kleine" Lösung machbar. Wieder musste "Dampf" gemacht werden und im Frühjahr 1988 erfolgte endlich die Ausschreibung seitens der Gemeinde. Eine kleine Waldparzelle wurde gerodet und im Herbst erfolgte die Einsaast. Im Frühjahr 1989, als Wärme und Dünger kamen, entwickelte sich ein satter grüner Rasenteppich. Ein jahrzehntelanger Traum aller Fortunen war nun endlich in Erfüllung gegangen. Am 06.08.1989 erfolgte unter Beteiligung von Rat, Verwaltung und zahlreichen Dilkrather Vereinen die feierliche Einweihung.


1990

Die Frauenabteilung erhält für hervorragende Arbeit im Mädchenbereich den bundesweit vom Sportbund und der Dresdner Bank ausgeschriebenen Wettbewerb um das grüne Band der mit DM 10.000 dotiert ist.


1991

Nach Errichtung des Aschenplatzes, Ereiterung und Renovierung des Rasenplatzes konnte der Verein ein drittes Objekt in Angriff nehmen. Erweiterung des Umkleidehauses sowie Bau eines Vereinsheims! Mit einem Zuschuss vom Land NRW von gut 100.000 DM und einem Kredit von 40.000 DM erfolgte bei geschätzten Baukosten von 400.000 DM am 23.02.1991 der erste Spatenstich durch Bürgermeister Ferdi Leewe. Durch sehr viel Eigenleistung und Dank der Unterstützung aller Dilkrather Handwerker und Architekten Kuni Brasseler - die alle kostenlos ihre Maschinen und Arbeitskraft zur Verfügung stellten - konnten wir im Sommer 1992 den Neubau einweihen. Viele Fortunen haben mit angepackt doch Manfred Skorzus, Adolf Eiffler, Siegfried Karner, Heinz Meyendriesch und Toni Wasseige - der im übrigen als einziger bei der Generalversammlung gegen den Neubau gestimmt hatte - verdienen es besonders erwähnt zu werden. In den vergangenen Jahren wurden durch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, finanzielle Hilfe des Landes NRW und des LSB und vor allem durch eine gewaltige Anstrengung bei der Eigenleistung 1,5 Millionen DM verbaut. Diese Zahl und die entstandenen Sportanlage sprechen für sich.


1993

Die Frauenabteilung stieg unter Trainer Stephan Laumen zum ersten Mal in der Geschichte in die zweithöchste Klasse der Regionalliga auf.


2003

Erstmalig gelang einer Reserve Mannschaft unter Trainer Stephan Laumen der Aufstieg in die Kreisliga B.


2004

Stephan Laumen schafft den nächsten Titel und ist der mit Abstand erfolgreichste Trainer im Verein. Unsere I. Mannschaft steigt als Meister der Kreisliga A in die Bezirksliga auf und kann sich dort bis heute hervorragend behaupten. Der "goldene Jahrgang" von Manni Thönes spielt den schönsten, attraktivsten und erfolgreichsten Fußball der Vereinsgeschichte.


2006

Zum 75jährigen Jubiläum wird die 1. Frauenmannschaft Vizemeister der Verbandsliga und Hallen-Masters-Sieger. Die III., II. und I. Mannschaft erreichen jeweils die besten Platzierungen in der Vereinsgeschichte und sind sportliches Aushängeschild der Gemeinde Schwalmtal.